Einweihung Hubertuskapelle

Neuer Segen für die Hubertuskapelle

 

Auch wenn sich die Jägerinnen und Jäger selber gerne als besonders wetterfest bezeichnen, für viele war es dann doch ein Zittern, ob das Wetter am vergangenen Samstag, am 1.9.2018, in St. Christophen mitspielt oder nicht. Immerhin stand die Wiedereinweihung der Hubertuskapelle der Jagdgilde Neulengbach auf dem Programm und hoher Besuch war angesagt. Zur Sicherheit wurden noch in letzter Minute Zelte und Schirme organisiert und aufgestellt.

Die 1970 errichtete Hubertuskapelle war in schon in die Jahre gekommen und der Vorstand hatte im Frühling den Beschluss gefasst, die Kapelle zu renovieren. Und wie so oft wurde aus einer kleinen Idee ein richtiges Projekt. Präsident Johann Schibich: „Jeden Tag fahren unzählige Menschen an dieser Kapelle vorbei. Wir wollten deshalb, dass dieser Ort der jagdlichen Besinnung und Einkehr wieder ein echter Blickfang wird“. Und das ist auch gelungen, wie die vielen Festgäste bei der Wiedereinsegnung feststellen durften. Schibich bedankte sich bei dieser Gelegenheit auch beim Grundbesitzer, auf dessen Boden die Kapelle seit knapp 50 Jahren steht: bei Prinz Gundakar von und zu Liechtenstein und seiner Familie.

Die heilige Messe wurde vom Neulengbacher Pfarrer Boguslaw Jackowski gemeinsam mit dem Abt von Stift Schlägl in Oberösterreich zelebriert. Abt Martin Felhofer, selber begeisterter Jäger, war beeindruckt von der neu renovierten Kapelle und betonte auch die Bedeutung einer derartigen Einrichtung in seiner Predigt, in der er sich auf die Schöpfungsgeschichte bezog. „An diesem Ort dürfen wir unserem Schöpfer danken. An diesem Ort begegnen sich aber auch Menschen, kommen ins Gespräch miteinander und mit Gott. Dieser Dialog in und mit der Natur und damit auch mit Gott ist etwas besonders Wertvolles“, so Abt Martin Felhofer. „Wir brauchen im Leben gute Worte, wir brauchen aber auch gute Orte. Und dieser Ort, an dem die Hubertuskapelle hier in St. Christophen steht, ist so ein guter Ort“, so der Abt weiter in seiner Predigt.

Als obersten Vertreter des niederösterreichischen Landesjagdverbandes konnte Gildepräsident Schibich Bezirksjägermeisterstellvertreter Josef Geissberger begrüßen. „Ich freue mich, dass nicht nur viele Jägerinnen und Jäger zu dieser Wiedereinsegnung gekommen sind, sondern auch Nichtjäger. Ein Zeichen, dass die Jagdgilde Neulengbach mit ihren rund 300 Mitgliedern einen besonderen Stellenwert in der Bevölkerung genießt“, betonte der Bezirksjägermeister-Stellvertreter. „Jagen bedeutet nicht nur Schießen und Beute machen, sondern auch Brauchtum und Kulturgut-Pflege. Die neu renovierte Hubertuskapelle ist das beste Beispiel dafür“, erklärte Geissberger.

Ganz ähnlich die Worte vom Neulengbacher Bürgermeister Franz Wohlmuth, der im Namen der anwesenden Bürgermeister und Gemeinderäte aus der Umgebung sprach. „Zeig mir wie du wohnst, und ich weiß, wer du bist“, begann der Bürgermeister sein Lob auf die Jagdgilde Neulengbach unter Präsident Schibich. „Hier ist der Gilde ein echtes Prunkstück gelungen. Die Jagdgilde Neulengbach ist aus unserem Gemeindeleben nicht mehr wegzudenken. Dass auch Nichtjäger bei der Renovierung mitgeholfen haben ist Beweis für den Zusammenhalt innerhalb der Bevölkerung“.

Den Ehrenschutz der Wiedereinweihungsfeier übernahm ein ganz besonderer St. Christophener: Der Wiener Altbürgermeister und Landeshauptmann außer Dienst, Michael Häupl, der in seiner Ansprache seine Nähe zu seinem Geburtsort und Elternhaus direkt neben der Kirche in St. Christophen betonte. Häupl lobte das Engagement der Jagdgilde Neulengbach und hob besonders die Leistung von Gilde-Vizepräsident Ferdinand Schilling hervor, der die Renovierung geleitet hat. „Hier ist Ferdinand Schilling und seinem Team ein echtes Schmuckstück gelungen“, so der Ehrengast.

Als Dankeschön überreichte Gildepräsident Johann Schibich dem Wiener Altbürgermeister die Ehrenmitgliedschaft und einen original Nagy-Hut. Und nützte die Gelegenheit, Michael Häupl und seine Frau Barbara gleich zu den nächsten Gildeveranstaltungen und vor allem zum großen Jägerball der Jagdgilde Neulengbach einzuladen.

Besonderes Lob von den anwesenden Gästen und vor allem von Abt Felhofer bekamen die Mitglieder der Jagdhornbläsergruppe Alpenvorland, die unter der Leitung von Claudia Gittler den musikalischen Rahmen der heiligen Messe einstudierten. Mehrmals bezog sich Abt Felhofer auch in seiner Predigt auf die großartige Leistung der Jagdhornbläser.

Im Anschluss an die Einsegnung versammelten sich die Jäger und Nichtjäger im Gasthof Schmölz in St. Christophen, wo bei Schlägler-Bier, Wildschweingulasch und Wildwürstel der Abend einen gemütlichen Ausklang fand.